HSG Dilltal schlägt HSG Linden mit 35:33 (18:15) – Defensive bleibt größtes Sorgenkind – Enttäuschung vor Duell mit dem neuen Meister
Trotz eines klaren Ziels vor Augen ließ die HSG Linden beim Auswärtsspiel gegen den Tabellenvorletzten HSG Dilltal zwei wichtige Punkte liegen. In einem Spiel, das durch fehlende defensive Stabilität und zu viele einfache Fehler geprägt war, unterlag das Team von Trainer Conrad Melle mit 33:35 (15:19). Vor ca. 100 Zuschauern in der Sporthalle Werdorf nutzte Dilltal seine Chance im Abstiegskampf konsequent und fügte Linden eine schmerzhafte Niederlage zu.
Verschlafener Beginn: Linden findet keinen Zugriff
Bereits die Anfangsminuten machten deutlich, dass die HSG Linden an diesem Abend große Probleme im Zentrum der Defensive haben würde. Dilltal kam über Rückraumspieler Luis Jung und Kreisläufer Micha Wiener zu einfachen Treffern – nach knapp sechs Minuten stand es bereits 5:2 für die Hausherren. Die HSG Linden, im Angriff durchaus durchsetzungsstark, hielt besonders durch einen treffsicheren Moritz Ebert mit, doch defensiv gelang es in keiner Phase der ersten Hälfte, die Räume zuzustellen oder den Spielfluss der Gastgeber zu unterbrechen.
Auch nach dem Team-Timeout von Trainer Melle (18. Minute) besserte sich die Lage kaum. Immer wieder fanden die Dilltaler Lücken in der Lindener Deckung. Besonders bitter: Nach dem zwischenzeitlichen 13:13-Ausgleich in der 25. Minute verlor Linden komplett den Faden und kassierte bis zur Pause fünf Gegentore in fünf Minuten. Der Rückstand zur Halbzeit (15:18) war die logische Konsequenz eines ungeordneten und fahrigen Abwehrspiels.
Aufholjagd ohne Happy End
Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchte Linden mit einer offensiveren Deckung etwas mehr Zugriff zu erlangen. Tatsächlich kam man über Ballgewinne und schnelle Treffer – u.a. durch Jakob Höhn und Moritz Ebert – noch einmal zurück und glich in der 37. Minute zum 20:20 aus. Doch immer wieder konterte Dilltal über Jung, Becker und Wiener jede offensive Aufholjagd der Gäste.
Auch eine Vielzahl an Zeitstrafen gegen Dilltal (6 insgesamt) konnte Linden nicht zu seinem Vorteil nutzen. Die Fehlerquote im Spielaufbau und die lückenhafte Abwehrarbeit waren einfach nicht ausreichend. In der Schlussphase bewiesen die Linder Jungs noch Mal Moral und kämpften sich noch Mal gefährlich heran, jedoch konnte man da Ruder nicht mehr rumreißen.
Dies war symptomatisch für eine Partie, in der der Favorit sich zu oft selbst im Weg stand.
Kritische Analyse: Sprung unter die ersten 5 verpasst!
Durch die Niederlage bleibt die HSG Linden mit 24:22 Punkten auf Platz acht, punktgleich mit dem TV Idstein. Der Vorsprung auf die untere Tabellenhälfte ist zwar vorhanden, doch die Formkurve zeigt nach unten. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass man gegen den Vorletzten 35 Gegentreffer kassierte – zu viel für ein Team mit Ambitionen auf das obere Tabellendrittel.
Trainer Conrad Melle zeigte sich nach dem Spiel deutlich unzufrieden:
„Das war eine sehr enttäuschende Vorstellung, mit der wir überhaupt nicht zufrieden sein können. Wir haben ab der ersten Sequenz keinen Zugriff in der Abwehr gefunden und dort besonders im Zentrum kaum richtige Entscheidungen getroffen. Zudem hatten wir eine enorm hohe Fehlerquote im Angriffsspiel. Dilltal hat das Spiel verschleppt und wir konnten, aufgrund der schwachen Abwehrleistung, dem Spiel nicht unseren Stempel aufdrücken.“
In der kommenden Trainingspause soll daher gezielt an der Abstimmung in der Defensive gearbeitet werden. Denn die nächste Aufgabe hat es in sich: Am Samstag, 26.04.2025 um 19:45 Uhr empfängt Linden in der Sporthalle Lützellinden den frischgebackenen Meister HSG Wettenberg – ein Team, das mit 41:5 Punkten souverän die Tabelle anführt. Ein deutlich verbesserter Auftritt wird nötig sein, um gegen den Spitzenreiter bestehen zu können.
Spielstatistik: HSG Dilltal – HSG Linden 35:33 (18:15)
Beste Torschützen:
- HSG Dilltal: Luis Jung (9/3), Leon Becker (8), Micha Wiener (6).
- HSG Linden: Nikolas Adamczyk (8/3), Moritz Ebert (8), Torben Werner (4), Jakob Höhn (4).
Zeitstrafen:
- HSG Dilltal: 6 × 2 Minuten
- HSG Linden: 3 × 2 Minuten
Siebenmeter:
- HSG Dilltal: 4 ausgeführt / 3 verwandelt
- HSG Linden: 5 ausgeführt / 3 verwandelt