(ul) 7 Spiele, 7 Siege, 14:0 Punkte, Platz 2 in der Landesliga – die bisherige Bilanz der MSG Linden kann sich sehen lassen. Allerdings gab es für den am Ende knappen 22:20 Sieg beim TV Breckenheim diesmal keinen Schönheitspreis.
Während der 1. Halbzeit war die Stimmung bei den mitgereisten Zuschauern noch sehr gut, denn der Favorit zeigte den Gastgebern gleich die Grenzen auf. Nach dem 7:2 in der 7. Spielminute blieb bis zur 25. Minute ein beruhigender Torabstand von 12:6. Zu diesem Zeitpunkt erwartete jeder in der Halle einen deutlichen Gästesieg.
Aber schon vor dem Pausenpfiff schmolz der Vorsprung auf 12:8, und nach dem Wechsel drehten die Breckenheimer mit einem euphorischen Publikum im Rücken langsam aber sicher so richtig auf. Der letzte noch „komfortable“ Vorsprung datiert dann aus der 37. Spielminute, als Jan Nober einen seiner Durchbrüche mit dem 15:12 abschloss. Danach war es allerdings mit der Herrlichkeit vorbei, denn Breckenheim kam nun richtig ins Rollen, zumal unsere MSG ein ums andere Mal Ballverluste produzierte oder den gegnerischen Torwart durch schwache Wurfabschlüsse zu einer starken Leistung aufputschte, unter anderem parierte dieser auch insgesamt 3 Siebenmeter.
In der 40. Minute war es dann so weit: Breckenheim glich erstmals beim 15:15 aus, und das Publikum brachte die Halle zum Beben. Noch emotionaler wurde es während der nächsten Minuten, als Breckenheim sogar mit 17:15 in Führung ging. Auch in der 48. Minute lagen die Gastgeber noch mit 18:16 vorn.
Dann aber ging ein Ruck durch die Reihen der MSG-Spieler. Die Abwehr hielt dem Anrennen der Breckenheimer nun wieder stand, und Torwart Nils Kaiser, der insgesamt eine sehr gute Leistung bot, raubte den Gastgebern den Nerv. In der 55. Minute war das Spielgeschehen erneut gedreht, und die MSG führte wieder mit 20:18. Die letzten Spielminuten wurden schließlich routiniert absolviert, so dass das Geschrei auf der Tribüne wieder deutlich nachließ. Auch der „freundliche“ Applaus der Breckenheimer Zuschauer für jede Aktion von Eike Schuchmann, der mit insgesamt 9 Erfolgen bester Torschütze war, verstummte.
Am Ende stand dann ein verdienter – wenn auch glanzloser – 22:20-Auswärtssieg.
Es spielten: N. Kaiser, Rocksien; Schuchmann 9/1, Nober 4, Mühlhans 3, Walter 2, Weigelt 2/1, Köhn 1, L. Kaiser 1, Deimer, Semmelroth, Jung, Berger, Weber